Vor ein paar Wochen ging dieses Foto um die Facebook-Welt. Oder eben auch nicht. Denn irgendwie schien sich keiner für das misshandelte Mädchen zu interessieren, deren Gesicht offensichtlich grün und blau war. Lediglich Evelien Bouillard hatte die Meldung auf ihrem fb-Profil geteilt.

Vielleicht braucht es ja oberflächliche Glossen in oberflächlichen Frauenzeitschriften über noch viel oberflächlichere Kacke. Wie zum Beispiel, dass Jungs mit 30 Jahren nicht mehr Skateboard zu fahren haben. Oder youtube-Videos in denen eine Mutter einem Skateboardfahrer eine Ohrfeige verpasst, weil der ihr kleines Kind auf einem öffentlichen Platz zusammengefahren hat, um die facebook-Skate-Gemeinde ins Rollen zu bringen und ihre Rage anzustacheln. Ja, ich erinnere mich an wahre Shitstorm-Tornados bezüglich dieser achso relevanten und lebensnotwendigen Themen.

Vielleicht seid ihr so geworden, dass ihr wichtig von unwichtig, richtig von falsch nicht mehr unterscheiden könnt. Oder einfach zu lethargisch, als zu hinterfragen, was zur Hölle mit dieser Skateboarderin passiert ist.
Wir können ja auch kein Portugiesisch. Dankenderweise hat eine Freundin den Text für uns übersetzt. Ganz schöner Bockmist, was da vorgefallen ist. Das Ganze ist nicht unbedingt ein Problem der Skateszene, sondern ein gesellschaftliches. Dennoch, dieser Angriff hat sich nun mal mal in der Skateszene ereignet und genau deshalb sollten wir versuchen das Beste daraus zu machen. Und zum einen diesem verklemmten und total gestörten Typen, der sie so zugerichtet hat, ein Deck in die Fresse hauen – zumindest in Gedanken – und zum anderen die Szene wachrütteln und dafür sorgen, dass solche Vollidioten nicht auf unseren Skateparks fahren. Also lest euch das verdammt noch mal durch!

„Die Praca Rooselvelt ist Revier der Skater in Sao Paulo und genau dort wurde am 3. August eine weibliche Skaterin, Ana Paula Araujo (31), zuammengeschlagen, ihr mit dem Skateboard eine gewischt. Während sie eine kleine Pause vom Skaten einlegte, kam Ervolino André Ribeiro (39), professioneller Skater der Firma Snoway, Mitglied der Metallum Trucks und Richter der brasilianischen Konföderation des Skatens, Besitzer der Firma Vegetal Skate, und sagte zu seinen Freunden gewandt:“ Schau mal, die da ist voll der Typ. Hat letztens gesagt, dass die Freundin von dem Einen heiß ist und über deren Brüste geredet.“ .
Daraufhin verteidigt sich Ana Paula Araujo, sagt, dass sie wenigsten den Mut habe zu gestehen, dass sie ein Mädel heiß findet. Und, dass sie deswegen kein Typ sein muss.
Tja und dann wird sie von den Typen fertig gemacht und landet anschließend im Krankenhaus.
Und es wird noch hinzugefügt, dass Ana nicht lesbisch ist und wenn dem so wäre, dies nichts zur sache tun würde. Und der Originaltext wurde geschrieben von einer Rechtsanwältin, die sich der Sache nun annimmt.“

Sie erhält seit dem Drohbriefe, die zwar nicht von Ervolino André Ribeiro selbst kommen, trotzdem dürfte wohl klar sein, dass sein Verhalten und seine Verleumnungen den Ausschlag dazu gaben.

Und ICH finde „Ich war betrunken“ – is keine Entschuldigung, denn zum skaten, hat es ja schließlich noch gereicht.

Mehr dazu (leider auch nur auf portugiesisch)
http://esporte.uol.com.br/radicais/ultimas-noticias/2013/08/16/agredida-skatista-fica-desfigurada-e-diz-que-juiz-de-skate-foi-homofobico.htm