Ja, Gienna und ich waren ja bei dem Workshop in Potsdam, als Workshopleiterinnen.
Genauer, im Lindenpark.
War ganz witzig. Ich glaube zehn Kids waren da. Klein Pavel haben wir auch mitmachen lassen. Wenn es ihn nicht stört mit den Mädels zu fahren, uns auch nicht!

Ich war das letzte mal dort, als der Skatepark noch komplett aus Holzrampen bestand!
Jetzt sehe ich da nen Betonpark mit einigen, wenigen Holzobstacles und irgendwie ist alles anders. Erst mal weiter umsehen…war aber nicht, denn wir werden gleich abgefangen und begrüßt und in die spätere „Skatehalle“ gebracht.

War schon drollig: Der Partyraum wurde mit ein paar Kickern, nem Flatrail und ner Bank, zur Halle umfunktioniert. Skaten im Diskolicht, hauptsache beheizt!
Ich fands klasse.
Es gab sogar belegte Brote für alle und Saft stand da und Mineralwasser. In der „Chillout Lounge“ laufen Mädels Skateboardvideos.

Wir fühlten uns rundum versorgt, da hat jedenfalls mal jemand mitgedacht.

Der Workshop verlief eigentlich wie immer. Spaßig war eine am Rand sitzende Mutter, die all unsere Tipps regelrecht aufgesogen hat wie ein Schwamm und als der Mann dazu kam, hat sie an ihm die Anweisungen gleich ausprobiert, damit er dann später mit den Kindern Skateboardfahren kann.
Ich hoffe bei der Equipmentberatung hat sie sich Notizen gemacht, sie war nach dem Abend jedenfalls höchst motiviert, ihre Kinder bei ihrem möglichen neuen Hobby zu unterstützen. Vaddan hat nur genickt.

Zum Ende des Abends wurden die TeilnehmerInnen weniger und die letzten wollten trotzdem immer noch mehr und mehr ausprobieren. Zwei waren dabei, ich habe leider die Namen vergessen, aber die haben mich echt noch mal gut alt aussehen lassen:
Ursprünglich wollten sie ja „nur“ mal den Kicker runterspringen.
Nach ein paar Versuchen machte die erste dabei einen nahezu perfekten Olli, die andere hatte zu wenig Schwung, legte die Nose vorn über die Kante und drückte das Tail runter, rollte wieder rein und landete ihren ersten, kleinen Rock to Fakie – ohne zu wissen das es einer war – 1A kontrolliert und sicher. Ich erklärte ihnen die beiden Tricks und noch einige andere kleinen Sachen und am Ende mußten die Eltern sich doch dezent die Beinde in den Bauch stehen und warten, bis die Mädels genug hatten.

Wir waren dann auf jeden Fall doch mehr beeindruckt, als ich es vorher vermutet hätte.
Die Mädels hatten allesamt keine Berührungsangst mit dem komischen Brett auf Rollen, eventuellen Stürzen oder sich womöglich zum Klops zu machen bei den Übungen.

In den Pausen haben wir gemeinsam Brote verputzt und uns darüber unterhalten, wie das denn bei ihnen so mit dem Skateboarden ist. Einige fingen direkt an zu erzählen, dass da Jungs bei ihnen in der Klasse wären, die behaupten das sei nichts für Mädchen. Dann fielen sie sich ins Wort und fanden, sie könnten dem ja jetzt zeigen wie sie das sehr wohl könnten.
Außerdem waren sie ja jetzt durch die Skatevideos informiert, dass das anscheinend sehr, sehr viele Mädchen machen würden, überall auf der Welt und das schon ne ganze Weile.
Gut erkannt!
Am Ende kam dann auch raus, dass einer dieser Jungs selbst nicht mal skatet.
So sind se, einfach alles nachlabern, was irgendwo, unsinniger Weise aufgeschnappt wurde.

Unterm Strich würde ich mal sagen, hat Gienna wieder ein paar kleine, drollige Fans dazugewonnen und ich bin jetzt doch nicht mehr so anti, was Mädels Workshops angeht. Wenn man das auf längere Sicht hin, betreuen kann und sie in die Richtung lenkt später dann gemeinsam mit den Jungs zu skaten, kann das doch eine gute Sache sein.
Auf jeden Fall lief dieser Workshop ruhiger und koordinierter ab, als ein gemischter.
Man könnte so viel machen mit den Mädels, aber leider gibt es keine wirkliche Halle dort und wir werden da wohl erst wieder im Sommer einreiten. Ich hoffe wir sehen das eine oder andere Gesicht dann wieder!?!

Bis dahin, danke das wir rumkommen durften!
Ach und Dank an Julia, für die Fotos.